Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern

Was soll erreicht werden? 

  1. Bis 2030 ein über dem nationalen Durchschnitt liegendes Einkommenswachstum der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung erreichen und aufrechterhalten.
  2. Alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern.
  3. Chancengleichheit gewährleisten und Ungleichheit der Ergebnisse reduzieren, namentlich durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken und die Förderung geeigneter gesetzgeberischer, politischer und sonstiger Maßnahmen in dieser Hinsicht.
  4. Eine bessere Vertretung und verstärkte Mitsprache der Entwicklungsländer bei der Entscheidungsfindung in den globalen internationalen Beschlüssen.
  5. Eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration und Mobilität von Menschen erleichtern, unter anderem durch die Anwendung einer planvollen und gut gesteuerten Migrationspolitik.

 



Um generelle Ungleichheiten zu verringern, ist ein gleichberechtigter Zugang zu Informationen elementar. Weitere Notwendigkeiten sind die Meinungs-, die Vereinigungs- und  die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Privatsphäre. Bibliotheken sind die Basis, um freie Entfaltung des einzelnen zu gewährleisten. Bibliotheken verringern die Ungleichheit, indem sie in städtischen und ländlichen Regionen weltweit sichere, öffentliche Räume bieten, die jedermann offen stehen.

 

Auch das zehnte Ziel kann von Bibliotheken unterstützt werden. Eine Möglichkeit zeigt das folgende Beispiel aus der Mongolei: Die Mehrzahl der 15000 Blinden bzw. Sehschwachen in der Mongolei ist arbeitslos und erhält, wenn überhaupt, nur geringe Unterstützung. Die öffentliche Bibliothek in Ulan Bator und „die Mongolian Federation of the Blind“ richteten 2010 zwei Aufnahmestudios ein, um Hörbücher im Format DAISY aufzunehmen. Dadurch wurde die Menge der zur Verfügung stehenden Materialien erhöht und sehbehinderten Menschen neue Lernmöglichkeiten geschaffen. Der Mongolische Bibliotheksverband (Mongolian Libraries Consortium, MLC) warb 2013 für die Annahme des Marrakesch-Vertrags, der einen vereinfachten Zugang zu Veröffentlichungen für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen fordert.